Jonas Hemmersbach Group – Gegenkonzept

Das vierköpfige Ensemble des Düsseldorfer Gitarristen Jonas Hemmersbach verbindet melodische Themen, packende Rhythmen und spannende Improvisationen. Zusammen mit Felix Fritsche (Sax/Klarinette), Moritz Götzen (Kontrabass) und Philipp Klahn an den Drums entsteht ein eigener, frischer Sound. Jonas kannte ich bereits von unserer gemeinsamen Arbeit mit Frau Karo, aber musikalisch ist dieses Projekt natürlich komplett anders.

Von Anfang an war natürlich klar, dass alle vier Musiker zur gleichen Zeit einspielen wollen. Außerdem hatte sich für mich in den Vorgesprächen mit Jonas schon ergeben, dass ein organischer, aber tighter Sound gut passen würde. Einflüsse wie Brian Blade & The Fellowship Band, Aaron Parks oder Robert Glasper waren ein Thema für uns und ich hatte direkt so einen NY/Brooklyn-Sound im Ohr. Das Maarwegstudio 2 in Köln schien für all diese Überlegungen die optimale Wahl zu sein. Und so haben wir uns dann dort für drei Tage eingeschlossen, in denen die Jungs einfach mal 9 richtig tolle Kompositionen für das gesamte Album rausgehauen haben. Neben bei wurde auch noch fein gekocht und wir hatten echt eine gute Zeit. Was will man mehr!

Wichtig war bei den Aufnahmesessions natürlich wie immer vor allem die Auswahl der Mikrofone und der kompletten Signalkette. Aber auch beim Jazz ist letztlich die Klangqualität eigentlich unwichtig. Viel mehr geht es darum, dass die Energie und die Qualität der Improvisationen stimmt. Damit das klappt, ist vor allem das Monitoring für die Musiker wichtig – ein Aspekt, der leider oft zu kurz kommt. Hier habe ich von Anfang an darauf geachtet, dass die Monitor-Mixes und später die Rough Mixes von der analogen SSL Konsole schon möglichst nah am gewünschten Sound sind.

Gemischt habe ich das Album dann wie so oft bei mir im Satellite Studio, was dank der großartigen Sounds von den Aufnahmesession recht simpel war. Die Musik von der Jonas Hemmersbach Group lebt total von der Spielfreude der unterschiedlichen musikalischen Charaktere. Und das sollten natürlich auch die Mischungen repräsentieren und sich mit abgefahrenen Effekten eher zurückhalten. Dennoch war es mir wichtig, dass jede Komposition in sich spannend ist und sich entwickelt. Ein total natürlicher Klang ist dafür manchmal nicht das Richtige: Bei einem Song wie „Strange Days Blues“ dürfen die Drums einfach gerne auch mal etwas schmatzen, wenn das Sax dreckig dagegen setzt.

Alex Kloss hat dann am Schluss wieder ein feines Master abgeliefert, das genau unseren Klangvorstellung entsprach. Besonders freut mich, dass das Album beim Kölner Traditionslabel JazzHausMusik gut angekommen ist und dort am 21. April 2017 erschienen ist. Unten kannst Du direkt in die fertige Platte reinhören und die aktuellsten Live-Termine findest Du auf der Webseite der Band!